Firlefanzus [4 Pictures]
Solingen, Gegenwart
Chad und Tim schlafen tief und fest...und sogar recht lange. Doch als Tim schließlich gestärkt und ausgeschlafen aufwacht, ist es draußen noch tiefschwarze Nacht. In der Hoffnung, dort etwas Trinkbares vorzufinden, macht sich Tim in Henriettes Torhaus auf der Suche nach der Küche. Sein Mund ist ausgetrocknet. Irgendwie ist dieses Torhaus größer als es von außen den Eindruck hatte. Es ist auf jeden Fall bei weitem größer als Tims Wohnung. Und es gibt gleich zwei von diesen Wohnhäusern! Beide Torhäuser sind in etwa gleich geschnitten und verfügen über ein Erdgeschoß und ein Obergeschoß...ausserdem unter dem Dach einen ausgebauten Dachboden. Henriette hat sich dort ein Fotostudio eingerichtet. Tim weiß, dass er und Chad alleine im Haus sind, also hat er sich nicht bemüht, Kleidung anzulegen. Nackt schlendert er die breite geschwungene Treppe hinunter. Tim denkt sich, dass es wirklich bessere Zeiten gewesen sein müssen, als selbst ein hochherrschaftlicher Torwärter in solch einem mondänen Haus wohnen konnte. Die Eingangshalle unten am Ende der Treppe ist sicherlich klein aber durchaus noch repräsentativ. Auf einem runden Tisch in der Mitte stehen unzählige Bilder in Bilderrahmen. Die meisten wirken nach Jugendstil under noch älter. Die meisten Bilder sind deutlich im sepiafarbenen Bereich gealtert. Einige sind allerdings auch neueren Datums und beinahe poppig bunt. Tim beschließt, sich gleich genauer dieser Bilder anzunehmen. Erst einmal braucht er was zu trinken.
Unglücklicherweise ist der Kühlschrank nicht nur leer sondern auch ausgeschaltet. Klar, sie waren ja auch nicht erwartet worden. Aber Tim findet Gläser im Schrank und füllt sich eines mit Leitungswasser. Durstig trinkt er. "Bah!" Das Wasser schmeckt fürchterlich. Tim ist das gute Braunschweiger Leitungswasser aus dem Harz gewohnt. Nach ein paar Schlucken hat sich Tim jedoch an den etwas muffigen Beigeschmack gewöhnt und kann seinen Durst stillen. Er nimmt sich einen Apfel aus der Obstschale und beißt hinein. Er ist köstlich. Nach der Hitze des Spätsommertages ist die nächtliche Kühle auf seiner nackten Haut regelrecht angenehm. Entspannt schaut er sich die Bilder in der Eingangshalle an. Magisch angezogen wird er von dem Bild einer alten Lady mit langen silbrigen Haaren...das kann nur Henriette sein! Vorsichtig hebt Tim den Bilderrahmen nach oben um keinen anderen umzustoßen. "Wow...wie schön!" Tim setzt sich in einen alten Ohrensessel der neben dem Tisch steht. Er betrachtet das ausdrucksstarke Gesicht seiner verstorbenen Gönnerin. Dann spürt er. dass der schwere silberne Rahmen hinten wackelig ist. Vorsichtig dreht er ihn um. Viel zu leicht lässt sich der Rahmen öffnen und das Bild lässt sich herausnehmen. Sofort fällt ihm auf, dass das Bild auf der Rückseite beschriftet ist. Oben steht in einer zarten Frauenhandschrift "Ich als Model von Robert, USA, 1988" und etwas weiter unten steht in einer männlicheren Handschrift "Henriette, you are beautiful. Love, R. Mapplethorpe" Wow, ein echtes Foto von Mapplethorpe also...1988...wenn Tim sich recht erinnert, ist das kurz vor seinem Tod in 1989. Tim hat eine Idee..und wie das so ist bei Künstlern, können Ideen oftmals nicht warten. Seine Kamera liegt noch im Auto. Um an das Auto zu kommen braucht er seine Keycard..also erstmal wieder nach oben. Dort holt er die Card aus seinen Klamotten, verschwendet aber keinen Gedanken daran, sich anzukleiden. Nackt geht er zum Auto und holt seine Kamera heraus. Zurück im Haus stellt er das Bild von Henriette samt Rahmen vor eine weiße Wand und macht so viel Licht an wie möglich, damit er möglichst ohne Blitz fotografieren kann.
Tim ist sich durchaus bewußt, dass er nackt ist. Es ist ein beinahe sinnliches Erlebnis für ihn an diesem Mapplethorpe Porträt von Henriette Regner zu arbeiten. Tim spürt sogar, dass sein Penis erigiert. Beinahe fiebrig geht er vor und hat bald ein wundervolles Foto im Kasten. Am liebsten würde er sofort nach Hause fahren, um das Bild bearbeiten zu können. Das geht natürlich nicht und so wendet er sich anderen Bildern zu um sie zu betrachten. Hier nun, was Tim später aus dem Bild gemacht hat:
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| Henriette Regner 1919-2018 Foto 1988 by Robert Mapplethorpe Artwork 2018 by Firlefanzus Of Brunswick |
Auch das nächste Bild fasziniert ihn, diesmal ist es ein Foto, welches Henriette aufgenommen hat. Obwohl es auf der Rückseite auf 1954 datiert ist, ist es eine bestechend schöne Farbfotografie. Da Joachim Wolther gesagt hat, sie können mitnehmen, was sie an Erinnerungsstücken behalten wollen, packt Tim das Foto ein. Später bearbeitet er es zuhause genauso liebevoll, wie das Foto von Henriette:
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| Tal des Jangtsekiang Foto 1954 by Henriette Regner Artwork 2018 by Firlefanzus Of Brunswick |
Als nächstes nimmt er eines der großen Bilder von der Wand. Es zeigt die Nahaufnahme eines Gesichtes, welches ihm vage bekannt vorkommt. Tim dreht es um...offenbar hat Henriette wirklich jedes Bild auf der Rückseite beschriftet. Es handelt sich tatsächlich um Tim Curry:
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| Tim Curry 1975 in 'The Rocky Horror Picture Show' Foto by Henriette Regner Artwork by Firlefanzus Of Brunswick |
Gegenüber des Bildes von Tim Curry entdeckt Tim dann ein Nacktfoto, welches Henriette aufgenommen hat:
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| Liebende in der Sonne Samuel & Isaak, 1995, USA Foto by Henriette Regner Artwork by Firlefanzus Of Brunswick |
Auch dieses Bild fotografiert Tim ab und macht sich Notizen dazu. Immer noch ist er sehr erregt. Als er plötzlich ein leises Lachen hört, fährt er erschrocken in Richtung des Geräusches herum. Auf der Treppe sitzt Chad und lächelt ihn an. "Offenbar macht Henriette dich auch geil, oder?" "Oh..du bist es." Tim schaut an sich herunter "Tja, kann ich wohl nicht leugnen. Diese Bilder..am liebsten würd ich jedes einzelne mitnehmen!" Chad steht auf....und sein Penis beweist, dass auch ihn diese Szene nicht kalt gelassen hat. "Dann nimm sie mit, Henriette hat alle ihre Bilder dir vermacht, unter einer Bedingung" "Oh tatsächlich? Welche?" "Du sollst sie ausstellen und verkaufen...ob als Original oder als Bearbeitung von dir, das war ihr egal" Gerade hebt sich Tims Pimmel noch den letzten Zentimeter über dieser Neuigkeit, dann antwortet er "Spricht nichts dagegen....aber wo soll ich sie ausstellen?" Chad deutet mit dem Daumen rüber zum Herrenhaus. "Das Haus wird umgebaut zu einem Museum für Fotografie. Henriette hat eine beachtliche Sammlung alter Kameras....Kameras die wohl alle noch funktionieren. Sie hat mit jeder Kamera mindestens ein Foto geschossen...na ja...das soll dann der permanente Teil Ausstellung sein. In den anderen Räumen dann wechselnde Ausstellung..von ihr..von dir...von anderen.... Alles was du mit ihren Bildern, wiederum bearbeitet oder unbearbeitet, einnimmst, soll in die Robert Mapplethorpe Stiftung eingehen." "Aha? Ich bin da nicht informiert, wofür die stehen" "Fotografie und Aids Forschung" Informiert Chad. Tim zuckt die Schultern "Okay...ich denke, das kann ich wohl unterstützen. Aber um wieviel Bilder handelt es sich hier eigentlich?" "Einige Tausend" "Ach du Schreck...da komm ich ja zu nix anderen mehr für die nächsten Jahre" "Es ist dir kein Zeitlimit gesetzt. Wenn du sagst, du machst das, dann hast du unbegrenzt Zeit. Ich denke, solange du jedes Jahr eine gewisse Anzahl ihrer Bilder in die Ausstellung gibst, solange hast du ein sorgenfreies Leben" "hm, dann muss das Haus drüben nur noch dafür hergerichtet werden..und der Bevölkerung als Mekka der Fotografie bekannt gemacht werden." "Genau..und darum werd ich mich mit Ryans Hilfe kümmern. Ich denke, dafür ist er genau der Richtige." "Okay...und bis das alles fertig ist, kann ich schon mal Vorrat schaffen. Ich schätze mal, ich werd wohl besser meinen Job kündigen" Tim hatte sich das schon eine Weile überlegt, seitdem Chad ihm von dem Erbe erzählt hatte. Chad zuckte mit den Schultern. "Wenn dein Job eh eine Ursache für deine Depressionen und Angstzustände ist...und du finanziell nicht mehr drauf angewiesen bist...dann kann doch der Platz für jemand anderen frei gemacht werden, oder?" "Klingt zumindest logisch. Aber ich werde meinen Blog weiterführen und alles was ich bearbeite, dort auch veröffentlichen." Chad zuck die Schultern "Ich wüßte nicht, wer dir das verbieten wollte. Ich habe mich angeboten, als Direktor dem Museum und der finanziellen Verteilung der Einnahmen vorzustehen. Ich wollte Ben anbieten, mein Assistent und später dann mein Nachfolger zu werden. Das heißt, er wird dann irgendwann entscheiden, was im Museum ausgestellt wird." Wieder zuckt Tim mit den Schultern "Klingt okay für mich, wenn Ben einverstanden ist." Inzwischen war sowohl bei Tim wie auch bei Chad die Erektion abgeklungen. Chad war an Tim herangetreten und umarmt ihn nun. "Klingt, als würden wir auf die nächsten Jahre eng zusammenarbeiten." Tim schmiegt sich in Chads Halsbeuge und flüstert ihm ins Ohr "Klingt gut!"
ENDE
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